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  • 3D-Druck: Frontlader-Unimog + SenderDatum29.09.2014 17:23
    Thema von Mortimer im Forum LKWs

    Hallo Forum,

    Ich heiße Martin, bin 36 Jahre alt und wohne in Regensburg.
    Ich möchte Euch mein Unimog-Projekt nebst zugehörigem Sender vorstellen.
    Vor einigen Jahren habe ich hier die Anfänge eines RC-Umbaus eines Unimogs mit Frontlader verfolgt, der aber leider eingeschlafen ist. Auch bei mir schlief der Mikromodellbau ein, die Idee vom Schaufel-Unimog lauerte aber noch und sprang mich vor etwa zwei Monaten wieder an.
    Auf jeden Fall sollten Fahrzeug und Sender per 3D-Druck entstehen, da dadurch der Aufbau und das Planen einfacher werden und mir das CAD-Konstruieren auch Spaß macht.



    Also habe ich zunächst das Modell im CAD-Programm erstellt (ich nutze dabei Solidworks). Oben sieht man das Fahrgestell.


    Als Basis für die Konstruktion diente mir ein Roco-Unimog mit Frontlader.


    Das Grundgestell habe ich dann für ca. 20€ drucken lassen. Das Material ist teiltransparent und mag meinen Fotoapparat nicht. Ich nutze dabei 3D-Druck-Dienstleister (meist Shapeways.com), da mir die Qualität von den Privatdruckern noch nicht gefällt (ist wie in 2D bei den Fotos, da war früher auch das Labor besser als der pixelige Tintendrucker).


    Auch Kleinteile und Verdeck wurden gedruckt (das oben ist ein Renderbild vom CAD-Programm).


    Hier das gedruckte Ergebnis. Im Gegensatz zu meiner Kamera gefiel es mir sehr gut, sogar die 0,2mm-Ösen auf der Plane wurden mitgedruckt. Um Druckkosten zu sparen und die filigranen Schaufelteile beim Transport zu schützen, habe ich sie ins Innere des Verdecks „hineinmodelliert“ (was dann allerdings beim Auslösen etwas fummelig ist). Alle Kleinteile sind zudem doppelt gedruckt dadrin, weil ich da noch nicht abschätzen konnte, wie sich das Material mit meiner Grobmotorik verträgt.


    Auch der Sender wurde konstruiert…


    …und das Sendergehäuse zum Drucken hochgeladen (Maße etwa 70x70x40mm, Material ist Nylon, um die 40€).


    Nach dem Grundieren ist meiner Kamera das Material egal und man kann die Details des Fahrgestells besser erkennen. Vorne soll die ganz normale Faller-Lenkung eingebaut werden.


    Die Führerkabine links ist nicht gedruckt, die hab ich vom Roco-Modell übernommen. Aus diesem Führerhaus wird ein ca. 16mm breites Stück rausgedremelt, dann kann man das gedruckte Verdeck einfach dort einschieben.


    So sah es dann nach dem Bemalen aus.


    3D-Druck eignet sich auch prima für Airbrushschablonen (um die 4€). Wenn farbige 3D-Drucke nicht mehr ganz so grob sind, braucht man das natürlich nicht mehr, dann kann man gleich bunt drucken.
    (btw „Isarkies“ ist nur ein Bauunternehmen, dessen Fahrzeuge ich hier öfters sehe. Ich muss gestehen, dass ich gar nicht weiß, ob die einen Unimog haben).


    Das Verkabeln habe ich völlig unterschätzt. Ich zweifelte beim Kabellegen kurzzeitig an, ob das Hobby der Entspannung dient. Es werden 4 Spektrum „AS2000“ Linearservos verbaut.


    Hier sind nun alle Kabel verstaut. Man sieht schon die kleinen Metallhaken für die Schaufel vorne rausgucken (0,5mm Federstahdraht). Die dicke Platine vorne ist der Fahrtregler „ER 105“ vom Conrad (stammt glaube ich ursprünglich von Sol-Expert.de).


    Der Schaufelbau war etwas fummelig, vermutlich auch, weil ich so aufgeregt war, ob das alles funktionieren wird.


    Zusammengebaut sieht das Ganze dann so aus. Der Akku ist ein älterer 180mA-Lipo (glaube der war von 1zu87modellbau.de). Der winzige Empfänger steckt hinten in einem Halter (Deltang 7-Kanal RX 45 v5, z.B. von Lipoly.de).


    Der Antrieb (1:120-Getriebe mit 6mm-Motor von Mikroantrieb.de) wurde einfach in das gedruckte Fahrgestell eingeschoben. Vorgesehen ist im Druckteil noch eine Klemmung durch eine seitliche Schraube, es hält aber auch so. Ebenfalls sichtbar sind der kleine Ein-Aus-Schalter (Conrad?) und daneben die dreipolige Ladebuchse (Buchsenleiste 1,27mm-Raster). Ich muss übrigens Shapeways loben, der Druck ist sehr genau, Schalter und Buchse sitzen ohne Kleber fest in den Aussparungen.
    Hinten am Unimog kann man einen Blick auf den Magnetmechanismus der Anhängerkupplung werfen.


    Auch der Sender wurde lackiert. Hier verwende ich 2K-Lack, da das Gerät ja dauernd angefasst wird.


    Oben sieht man den zusammengebauten Sender. Damit kann ich mich z.B. auch prima bei terroristischen Organisationen bewerben.
    Der Joystick für die Fahrfunktion rechts oben ist von Conrad (ist glaub ich ein Ersatzteil für einen Playstation-Controller). Die beiden linken Regler (10K-Linearpotis von Conrad) sind für Schaufel und Schaufelgabel. Die anderen Schalter dienen der Anhängerkupplung, der „Gangschaltung“ (langsam – schnell), die drei kleinen Knöpfe sind fürs Programmieren, Trimmen, Reverse, Binden etc. Darunter liegt der An-Aus-Schalter.


    Nachdem beim Unimog die elektrischen Leitungen meine nervlichen etwas strapaziert haben, entsprach das Platzangebot im Sendergehäuse angenehmerweise dem einer Turnhalle. Als Senderplatine nutze ich den Deltang-TX2, aus dem man mit ein paar 10K-Potis einen kleinen 7-Kanal 2,4GHz-Sender bauen kann (die Platine gibt es z.B. bei Lipoly.de für 15€). Der David von Deltang ist übrigens ein feiner Kerl und hat mir bei einem Problem sofort geholfen.


    In die Fernbedienung kommt ein Conrad-Batteriehalter für normale Micro-Batterien (AAA).


    So schaut das Modell dann fertig aus, schön eingedreckt mit dem Staub der bayerischen Savanne . Das Schaufeln und Anghängerkuppeln macht richtig Spaß.


    Der Anhänger ist aus der Grabbelkiste. Die Kupplung funktioniert mit kleinen Neodym-Magneten, die im Unimog per Servo gesteuert werden (siehe auch Video am Ende)




    Wer das Gescrolle nun tatsächlich bis hierhin durchgehalten hat, mag sich vielleicht noch ein kleines Video anschauen, in dem ich versuchen, Funktionen und Technik etwas anschaulicher zu erklären:


    Mir hat das Unimog-Projekt sehr viel Spaß gemacht, ich hoffe, Ihr konntet mit dem Bericht etwas anfangen.

    Gruß
    Martin

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